Mallorca – Palma, Santa Catalina

IMG_6667_400Palma, Santa Catalina

Hoch oben auf einer Klippe über dem Meer pflügten die mächtigen Räder der Windmühlen durch die frische Brise von See um Getreide zu mahlen, das übers Meer und aus dem mallorquinischen Hinterland kam. Hinter der Anhöhe lagen die Wohnungen und Häuser der Fischer, nicht höher als ein, zwei Stockwerke, meist von kleinem Zuschnitt, manchmal mit einem winzigen Stück Grün im Hinterhof. Auch kleinere Gewerbebetriebe, die für die Schifffahrt nützlich sind, siedelten sich hier an. So gab es Seilmacher, Netz- und Segelmacher vor Ort.

Damit etablierte sich im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Westen der durch die Stadtmauern markierten Grenze der Altstadt von Palma das lebhafte Fischer- und Gewerbeviertel Santa Catalina. Erst mit dem Ausbau des Hafens von Palma, der das Meer in immer weitere Ferne rückte, nahm die Bedeutung der Siedlung langsam wieder ab. Viele alte Häuser verfielen.
Heute erlebt das bislang traditionell ausgerichtete Viertel einen Neuanfang. Vor allem Künstlernaturen und boheme Schöngeister begeistern sich für die bis zu 120 Jahre alten Wohnungen, renovieren und restaurieren – oft mit Geschmack – oder erfüllen sich den Traum von der neuen unabhängigen Existenz. Dementsprechend blühen hippe Secondhand-Läden neben exotischen Boutiquen, polyglott aufgestellte Bücherstuben neben schicken Straßencafés, die sich vornehmlich im Zentrum des Viertels um die muntere Markthalle von Santa Catalina gruppieren. Weiter oben im Norden schließt sich mit der Carrer de la Fábrica eine zur Fußgängerzone umgewandelte Straße an, die von vielen traditionellen Restaurants und Tavernen flankiert wird. Gen Meer, an der Carrer de Sant Magí treten dagegen alternative Ansätze wir Sushi-Stuben, Burger-Schmieden und Tapas-Kneipen in den Vordergrund.