Mallorca – Cala Figuera

IMG_6080 400Cala Figuera

In den 1970er Jahren hat der Fischerort im Osten von Santanyí schon einmal seinen persönlichen, kleinen Tourismusboom erlebt. Um ein echter Tourismusort werden zu können, fehlt es Cala Figuera aber einfach an Strand. Gottlob, denn deshalb ist die Bucht der Feigenbäume auch heute noch so ansehnlich wie damals. Von Exzessen blieb der malerische Naturhafen weitgehend verschont. Doch was macht Cala Figuera eigentlich zu etwas Besonderem? Da ist zum Einen der Hafen selbst, nicht mehr als ein schmaler Riss im mallorquinischen Küstenfels, der sich landeinwärts hin zu einem etwas breiteren Hafenbecken und zwei Fingern auffächert. Ein schmaler Steg, der teilweise nur wenige Zentimeter über dem Meeresspiegel über dicke Holzbohlen verläuft, zeichnet die Silhouette der beiden Finger auf beinahe ihrer gesamten Länge nach. Auf der Landseite schiebt sich der nackte Fels in die Höhe oder verwinkelte kleine Fischerhäuser kuscheln sich an den Hang. Seewärts dümpeln friedlich die mallorquinischen Fischerboote „Llaüts“ im meist glasklaren Wasser. Das ist zum Anderen aber auch die unzugängliche Lage: weite Teile des unteren Hafens sind verkehrsberuhigt. Die Kellner schlendern deshalb gemessenen Schrittes über die kleine Plazetta hinterm Durchfahrt-Verboten-Schild und zwischen den zum Trocknen ausgelegten Netzen im Fischerhafen sieht man die Seeleute ihr Fanggerät flicken. Am südlichen Ortsrand finden nicht nur Harley-Biker im Lokal „Pura Vida“ einen stimmungsvollen Roadstop mit leckeren Gerichten und guten Weinen – keine zehn Meter über dem Meeresspiegel.